Königsglanz und Gloria – Krönungen in Bratislava/Preßburg 1563-1835

28.05.2016 - 14.08.2016

Viele Könige von Ungarn, die ihre Krone in Preßburg/Bratislava empfingen, waren zugleich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, dessen Krönungsstadt Aachen war.

Nach der verlorenen Schlacht bei Mohács gegen die Türken im Jahr 1526 und dem Zerfall Ungarns wurde Preßburg 1536 zur Hauptstadt des von den Habsburgern regierten Landesteils erklärt und durch die weltlichen und kirchlichen Würdenträger zur neuen Landtags-, Residenz- und Krönungsstadt bestimmt. Zwischen 1563 und 1830 wurde Preßburg zum Schauplatz der Krönungen von 18 ungarischen Königen und Königinnen. Diese politischen Ereignisse bedingten auch einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Stadt.

Eine der glänzendsten Perioden in der Geschichte Preßburgs wird nun anhand von über 100 der wertvollsten Ausstellungsobjekte aus den städtischen Sammlungen Bratislavas vorgestellt: Grafiken, Ölgemälde und gemalte historische Schützenscheiben mit Darstellungen der Krönungsfeierlichkeiten, Porträts der gekrönten Herrscher, Krönungsmedaillen und -jetons sowie andere kunstgewerbliche Erinnerungsstücke machen die ungarischen Krönungen für das Publikum erlebbar. Die Eigenheiten der Krönungen werden den Besuchern näher gebracht und mit den deutsch-römischen Königskrönungen der Aachen-Frankfurter Tradition verglichen. Das alte Ungarn ist dabei vielfach mit der Geschichte Aachens verbunden. Noch heute zeugt die Ungarische Kapelle am Dom von den Pilgerfahrten der Ungarn, Slowenen, Slowaken und Kroaten in die Kaiserstadt, die im späten Mittelalter ihre Blütezeit erlebten und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 nach vielen Jahrzehnten der Unterbrechung wieder einsetzten.