erfasst, verfolgt, vernichtet – Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus

29.08.2015 - 25.10.2015

Kranke und behinderte Menschen gehören zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche „Volksgemeinschaft“. Bis zu 400.000 dieser Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200.000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet. Dies geschah inmitten der Gesellschaft, verantwortet von Psychiatern, Neurologen, Kinder- und anderen Fachärzten, von Verwaltungsfachleuten und Pflegekräften. Die Ausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ erzählt mit zahlreichen Dokumenten und Fotos die Geschichten der Beteiligten nach und berichtet von Ausgrenzung, Zwangssterilisationen und Massenmord. Sie beschäftigt sich mit Opfern, Tätern und Opponenten und fragt nach der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute. Zum Schluss kommen Angehörige von Opfern, Ärzte, Pflegepersonal oder auch Vertreter von Verbänden in Videointerviews zu Wort. Aus unterschiedlichen Perspektiven stellen sie sich der Frage, welche Bedeutung die Geschichte der Euthanasie im Nationalsozialismus für sie persönlich hat.

Schirmherr der Aachener Präsentation: Oberbürgermeister Marcel Philipp

Veranstalter: Stadt Aachen und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Uniklinik RWTH Aachen

Kooperationspartner: Zeitungsverlag Aachen, Sparkasse Aachen, Aachener Stiftung Kathy Beys, F. Victor Rolff-Stiftung, Lebenshilfe Aachen, Theater Aachen, Musikschule Aachen, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Aachen, RWTH Aachen University

Die Wanderausstellung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wurde unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors entwickelt.

Zu der Wanderausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet – Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ ist ein Katalog erschienen.

Für Schulen gibt es ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot.